Deutschland stellt das beste europäische Team!

Damit konnte der große Erfolg des deutschen Teams bei der IBO 2022 in diesem Jahr noch einmal gesteigert werden: mit zwei Goldmedaillen und zwei sehr guten Silbermedaillen errang das deutsche Team einen herausragenden 9. Platz in der Nationenwertung und wurde das beste europäische Team.

Als Gastgeber hatten die Vereinigten Arabischen Emirate die Nationalteams von 73 Ländern für eine Woche in Al Ain versammelt, um mehr als 290 Schüler:innen im fairen Wettstreit um olympische Medaillen kämpfen zu lassen.

Für das deutsche Nationalteam der IBO 2023 hatten sich in vier Auswahlrunden aus fast 1200 Personen qualifiziert: Jieoh Ahn (Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium Dresden, Sachsen), Konrad Jannes Köhler (Wilhelm-Ostwald-Gymnasium Leipzig, Sachsen), Elora Marx (Canisius-Kolleg Gymnasium Berlin) und Anya Zhu vom Internat Solling in Holzminden (Niedersachsen).

Vor der eigentlichen Olympiade trafen sich die deutschen Schüler:innen und Betreuer:innen mit dem Schweizer Nationalteam am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen zu intensiven Trainingstagen, in denen experimentelle Fähigkeiten im Biologielabor geübt wurden. Weitere Schwerpunkte waren Übungen in Bioinformatik, theoretische Klausuren und Seminare zu ausgewählten Themen, die das intensive und anspruchsvolle Arbeitsprogramm ergänzten. Darüber hinaus ergab der Austausch mit dem Schweizer Nationalteam eine intensive Einstimmung auf den internationalen Wettbewerb.

Nach einem Erholungstag ging es dann auf die Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate. Der internationale Wettbewerb in Al Ain, eine Universitätsstadt inmitten der Wüste des Emirates Abu Dhabi, begann mit einer großen Eröffnungsfeier mit viel politischer Prominenz, die den Stellenwert der Biologie als eine prägende Naturwissenschaft des 21. Jahrhunderts betonten. Für die Teilnehmenden bestand das anspruchsvolle Klausurprogram in den folgenden Tagen aus vier praktischen Klausuren in Biochemie, Bioinformatik, Molekularbiologie der Pflanzen sowie Ökologie und Ethologie und einer großen zweiteiligen Theorieprüfung. Neben dem akademischen Programm waren für die Schülerteams auf mehreren Ausflügen, z.B. nach Dubai und Abu Dhabi, auch das Kennenlernen untereinander und der Austausch mit Gleichgesinnten aus vielen Ländern und Kontinenten in dieser anstrengenden, aber von freundschaftlichem Wettbewerb geprägten Woche wichtig.

 Begleitet wurde das deutsche Team von PD Dr. Burkhard Schroeter (IPN, Kiel) als Delegationsleiter sowie von Cedric Cappel (Universität Kiel), Julia Hansen (Universität Köln), 
Dr. Dennis Kappei (Universität Singapur) und Dr. Christiane Mühle (Universität Erlangen). Für die Betreuer:innen stand die Diskussion und Übersetzung der Klausuraufgaben im Mittelpunkt. Die Aufgaben waren von einer internationalen Aufgabenkommission sehr gut vorbereitet und direkt vor der IBO von einer internationalen Subjury, in der Deutschland durch Dr. Dennis Kappei vertreten war, noch einmal überarbeitet worden. Dadurch konnte die Aufgabendiskussion im Plenum vergleichsweise zügig abgeschlossen werden. Die Ergebniskontrolle durch das deutsche Betreuerteam zeigte dann noch einige Probleme auf, die aber in gutem Austausch mit der wissenschaftlichen Aufgaben-Jury und den verantwortlichen Veranstaltern zeitnah gelöst werden konnten.

Am Ende einer anstrengenden Woche in Al Ain, die von den extremen Temperaturwechseln von klimatisierten Räumen zu der „Außenwelt“ mit Temperaturen von bis zu 47°C geprägt war, steht nun ein großartiger Erfolg des deutschen Nationalteams:

Das deutsche Nationalteam IBO 2023 (v.l.n.r.): Anya Zhu (Silber), Dennis Kappei, Konrad Jannes Köhler (Gold), Elora Marx (Gold), Burkhard Schroeter, Jieoh Ahn (Silber), Cedric Cappel, Julia Hansen und Christiane Mühle. © IPN-IBO

Konrad Jannes Köhler gewann ebenso wie Elora Marx eine Goldmedaille, Jieoh Ahn und Anya Zhu freuten sich über jeweils eine Silbermedaille. Damit konnten sich die deutschen Nachwuchsbiologinnen und -biologen gegenüber den letzten Jahren noch einmal steigern.

Die Medaillenausbeute des deutschen Teams! © IPN-IBO

Ein besonderer Dank gilt dem MPI für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen und insbesondere Alexander Rotsch für die kompetente Organisation des Trainingslagers. Ein herzlicher Dank geht auch an Prof. Dr. T. Goßmann für das engagierte Training in Bioinformatik ebenso wie an unsere Schweizer Kollegen. Der Förderverein der BiologieOlympiade e.V. unterstützt und begleitet seit vielen Jahren mit großem ehrenamtlichem Engagement die nationalen Auswahlrunden und die Vorbereitung des deutschen Teams, herzlichen Dank!

Der jährliche Auswahlwettbewerb für die Internationale BiologieOlympiade (IBO), die BiologieOlympiade in Deutschland, wird vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN), Kiel, im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und in Zusammenarbeit mit den Kultusministerien der Länder durchgeführt.

 

Kontakt zur Wettbewerbsleitung
PD Dr. Burkhard Schroeter
IPN, Olshausenstr. 62, 24098 Kiel
E-Mail: schroeter@leibniz-ipn.de
Web: www.biologieolympiade.info