Lissabon, Portugal – das sollte in diesem Jahr im Juli das faszinierende Reiseziel für Schülerinnen und Schüler aus 76 Ländern bei der Internationalen BiologieOlympiade sein! Aber wie im vergangenen Jahr mussten die Veranstalter frühzeitig der Pandemie Tribut zollen und so wurde aus der geplanten Präsenzveranstaltung auch in diesem Jahr eine Online-Veranstaltung. Auch wenn damit erneut ein wichtiger Aspekt der internationalen Olympiade verloren ging – die persönliche Begegnung und das gegenseitige Kennenlernen von Schülerinnen und Schülern aus unterschiedlichen Kulturkreisen – waren alle Beteiligten froh über das großartige Engagement der portugiesischen Organisatoren, die auch als Online-Challenge eine spannende Groß-Veranstaltung mit über 300 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern in den verschiedenen Zeitzonen der Welt auf den Weg gebracht und erfolgreich durchgeführt haben.
So mussten Kasimir Reich (Humboldt-Gymnasium Potsdam, Brandenburg), Fynn Kessels, (Carl-Zeiss-Gymnasium Jena, Thüringen), Marta Conti (Carl-von-Ossietzky Gymnasium Bonn, Nordrhein-Westfalen) und David Sauer (Life-Science-Lab Heidelberg, Baden-Württemberg) erneut aus dem schulischen oder häuslichen Arbeitszimmer unter direkter und online-Aufsicht die olympischen Klausuren des IBO Challenge 2021 im Fernduell absolvieren. Der thematische Bogen war dabei weit gespannt und orientierte sich als Rahmenthema an der berühmten Weltumsegelung der portugiesischen Entdecker Fernando Magellan und Juan Sebastián Elcano im 16. Jahrhundert.
In zwei Klausuren, einer theoretisch-praktischen und einer theoretischen Klausur, wurden unterschiedliche Fachgebiete der Biologie behandelt. Dabei reichte das fachliche Spektrum von Zellbiologie, Pflanzen- und Tieranatomie, Physiologie, Genetik und Molekularbiologie, Mikrobiologie, Ökologie und Ethologie bis hin zu Biotechnologie und Bioinformatik. Die Klausuraufgaben wurden von den portugiesischen Organisatoren erstellt, dann von einem internationalen Expertenteam unter deutscher Beteiligung begutachtet und wenn nötig überarbeitet und schließlich von dem jeweiligen Betreuerteam in die Landessprache übersetzt. Zusätzlich stand den Schülerinnen und Schülern jeweils auch die englische Originalfassung der Klausuren zur Verfügung.
Für Deutschland arbeitete ein großes Betreuerteam im Hintergrund. Patricia Scholz, Göttingen, vertrat Deutschland im internationalen Aufgaben-Expertenteam, Dr. Arne Jahn, Dresden, leitete mit zahlreichen Helfern das digitale Trainingscamp für das deutsche Nationalteam und das erweiterte Betreuerteam bestand in diesem Jahr aus Dr. Burkhard Schroeter vom IPN (Country Coordinator) sowie Dr. Dennis Kappei, Singapur, Dr. Christiane Mühle, Erlangen, Cedric Cappel, Kiel, Dr. Toni Goßmann, Bielefeld, Julia Hansen, Köln, Alexander Rotsch, Göttingen und Jan Krieghoff, Leipzig.
Am Ende einer fordernden Woche stand ein großartiger Erfolg des deutschen Nationalteams mit vier Silbermedaillen. Nicht nur aufgrund einiger Überraschungen bei den Medaillenplätzen hoffen wir im nächsten Jahr auf eine Internationale BiologieOlympiade in Präsenz in Armenien.
Ein besonderer Dank gilt dem gesamtem Betreuer-Team und insbesondere dem großen Engagement der Ehemaligen im Förderverein Biologie-Olympiade.
Der jährliche Auswahlwettbewerb für die Internationale BiologieOlympiade (IBO), die BiologieOlympiade in Deutschland, wird vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Natur-wissenschaften und Mathematik (IPN), Kiel, im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und in Zusammenarbeit mit den Kultusministerien der Länder durchgeführt.