Am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Göttingen sind physikbegeisterte Jugendliche aus ganz Deutschland vom 27.01.-02.02. zur Bundesrunde der PhysikOlympiade zusammengekommen. Quer durch die Physik haben die 49 jungen Talente aus dem gesamten Bundesgebiet ihr Können unter Beweis gestellt und um den Einzug in die nationale Endrunde gewetteifert.

Blick in einen der beiden Klausurräume der PhysikOlympiade am DLR Göttingen. © IPhO - IPN

Die diesjährige Bundesrunde, die dritte Runde des Wettbewerbs, wurde in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Göttingen organisiert und durchgeführt. Die 49 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler aus zehn Bundesländern haben sich in zwei Vorrunden unter bundesweit über 950 Physiknachwuchstalenten für die Runde qualifiziert. Von Gegenwindfahrzeugen über Stoßzeituntersuchungen, Wirbelstromabbremsung und schwingenden Linsen bis zur Bestimmung des Planckschen Wirkungsquantums ging es an vier Vormittagen in den Aufgaben quer durch die Physik. Das elfköpfige Juryteam aus ehemaligen Teilnehmenden und weiteren Physikstudierenden hatte bei der Bewertung der Arbeiten alle Hände und Köpfe voll zu tun.

Auch neben den Klausuren stand in der Bundesrunde die Physik im Mittelpunkt. In den begleitenden Seminaren, Vorträgen und Besichtigungen haben die jungen Talente ihre Problemlösefähigkeiten weiter vertieft und Einblicke in die Forschung am DLR Göttingen bekommen. Darüber hinaus stand eine Erkundung des DLR_School_Labs mit Modellfliegerwettbewerb auf dem abwechslungreichen Programm. Ebenso wichtig war für die Schülerinnen und Schüler dabei das Treffen mit Gleichgesinnten und der rege Austausch untereinander.

Bei der feierlichen Preisverleihung zum Abschluss der Runde wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ihre herausragenden physikalischen Leistungen geehrt. Die Auszeichnungen wurden überreicht von Mark Schmidt, dem Leiter der DLR-Standorte Braunschweig, Göttingen, Cochstedt, Hannover, Stade und Trauen, dem Vizepräsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, Dr. Lutz Schröter sowie Dr. Oliver Boguhn, dem Leiter des DLR_School_Lab Göttingen. In dem Festvortrag „Schneller als der Wind“ wurde sogar eine der Klausuraufgaben fachlich noch einmal aufgegriffen und von Dr. Fritz Kießling (DLR) eindrucksvoll demonstriert.

Die besten deutschen Nachwuchsphysikerinnen und -physiker in der PhysikOlympiade sind:

Platz 1 - August Rehdorf, Heinrich-Hertz-Gymnasium (Berlin)
Platz 2 - Oliver Eckstädt, Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium (Dresden)
Platz 3 - Jannik Weber, Carl-Zeiss-Gymnasium (Jena)
Platz 4 - Armas Scharpegge, Ratsgymnasium Bielefeld (Bielefeld)
Platz 5 - Oleksandr Prasolov, Gymnasium Neutraubling (Neutraubling)
Platz 6 - Johannes Kröcher, Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium (Dresden)
Platz 7 - Maximilian Kirchner, Goetheschule (Ilmenau)
Platz 8 - Johann Wieczorek, Gymnasium Hochdahl (Erkrath)
Platz 9 - Constantin Alexandru Corduban, Werner-von-Siemens-Gymnasium (Magdeburg)
Platz 10 - Cedric Fabien Schöppe, Carl-Zeiss-Gymnasium (Jena)
Platz 11 - Dominik Sadtler, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium (Bad Homburg)
Platz 12 - Konrad Jannes Köhler, Wilhelm-Ostwald-Gymnasium (Leipzig)
Platz 13 - Moritz Link, Carl-Zeiss-Gymnasium (Jena)
Platz 14 - Tim Thieme, Johannes-Kepler-Gymnasium (Chemnitz)
Platz 15 - Florentine Lehmann, Marie-Curie-Gymnasium (Dresden)

Teilnehmende der Bundesrunde der PhysikOlympiade 2024 im DLR_School_Lab Göttingen. © IPhO - IPN

Diese Fünfzehn haben sich ein Ticket für die nationale Finalrunde im Mai am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg gesichert. Dort haben sie eine Chance auf einen Platz im fünfköpfigen Nationalteam für die Internationale PhysikOlympiade 2024. Die deutsche Teilnahme an der IPhO ist mit Iran als Ausrichterland jedoch mehr als unsicher. Durch die Möglichkeit der Teilnahme an der Europäischen PhysikOlympiade in Kutaisi in Georgien, die ebenfalls im Sommer stattfindet, wird es aber in jedem Fall die Möglichkeit einer Teilnahme auf internationalem Parkett geben.

Als ganz besonderen Preis hat das DLR Göttingen selbst drei zweiwöchige Forschungspraktikumsplätze asugelobt, in denen die Preisträger die in der Woche gewonnenen Eindrücke weiter vertiefen können. Dieser Sonderpreis geht an: Philipp Laudi, Internatsschule Schloss Hansenberg in Geisenheim, Tobias Pötzsch, Geschwister-Scholl-Gymnasium in Taucha sowie Konstantin Stein vom Gymnasium Burgstädt. 

Vier junge Schüler erhielten für ihre Leistungen außerdem eine Einladung zum Auswahlseminar für die diesjährige European Olympiad of Experimental Science. Sie können sich dort für den gesamtnaturwissen­schaftlichen Teamwettbewerb in Luxemburg qualifizieren. Die vier sind: Oliver Eckstaedt (Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium, Dresden), Maxim Konkin (Carl-Zeiss-Gymnasium, Jena), Armas Scharpegge (Ratsgymnasium Bielefeld) und Xuancheng Zhao (Landesschule Pforta, Naumburg).

Aber auch den Teilnehmenden, die keinen der Hauptpreise in dieser Runde erreicht haben, gebührt Anerkennung für ihre bemerkenswerten Leistungen. Dies sehen auch die DPG, der Spektrum der Wissenschaft Verlag und die Firma Casio so und belohnen die Schülerinnen und Schüler mit einem Jahresabonnement einer naturwissenschaftlichen Zeitschrift sowie einem Taschenrechner.

Teilnehmer der PhysikOlympiade am DLR Göttingen bei der Vermessung der Wellenlänge einer LED. © IPhO - IPN