Die PhysikOlympiade in Deutschland ist ein jährlich ausgetragener, vierstufiger, bundesweiter Wettbewerb für physikbegeisterte Schülerinnen und Schüler. Für die besten fünf Teilnehmenden führt der Wettbewerb zur Teilnahme an der Internationalen PhysikOlympiade - kurz: IPhO.

Die PhysikOlympiade bietet aber auch für alle, die es nicht ins Team schaffen, zahlreiche Möglichkeiten das eigene Talent zu entdecken, viel über Physik zu lernen, die eigenen Grenzen zu testen und natürlich viele nette Menschen kennenzulernen. 

Im Folgenden ist der Ablauf der Wettbewerbsrunden beschrieben.

Ablauf der PhysikOlympiade im Überblick

Die 1. Runde – Aufgaben wie sie nicht im Buche stehen

Jährlich am 01. April startet die neue erste Runde der PhysikOlympiade in Deutschland. Die Aufgaben mit Postern und weiteren Informationen werden bundesweit an Gymnasien und Gesamtschulen versandt. Physiklehrkräfte erhalten außerdem Handzettel mit den Aufgaben und eine Musterlösung. Leider erreichen die Unterlagen nicht immer alle Interessierten. Also – aufpassen und nachfragen. Fehlende Unterlagen können jederzeit nachbestellt werden. Gleichzeitig startet die Onlineanmeldung zum Wettbewerb. 

Zu lösen sind vier Aufgaben aus allen Gebieten der Physik. Gefragt sind hier gute Kenntnisse der Materie und ein kreativer Umgang mit ungewohnten Problemen; denn die Aufgaben sind meist nicht im Schulbuch zu finden. Jüngere Teilnehmende können sich bei einer Junioraufgabe Extrapunkte verdienen.

Harte Nüsse in der 2. Runde

Wer die erste Runde erfolgreich gemeistert hat, wird zur Teilnahme an der 2. Runde eingeladen. Diese wird im November als Klausur an den Schulen geschrieben. Die Gehirnzellen werden in dieser Runde noch einmal aufs Neue gefordert, denn bei den Aufgaben sind schnelle Denker:innen, echte Problemlöser und kreative Köpfe gefragt.

Alle Qualifizierten und die betreuenden Fachlehrkräfte erhalten vorab Hinweise zu möglichen Aufgabenthemen und Trainingsmaterial zur gezielten Vorbereitung.

Klausuren der 2. Runde zur IPhO 2019 © IPhO - IPN

Darüber hinaus können sich Interessierte Jugendliche schon in der ersten Wettbewerbsrunde für die Teilnahme an einem Trainingsseminar anmelden. Bei diesem Orpheus-Seminar treffen sich Ende September oder Anfang Oktober Physikbegeisterte aus ganz Deutschland für ein verlängertes Wochenende, um sich intensiv mit Fachthemen auseinanderzusetzen und gemeinsam Spaß an Physik zu haben.

Doch auch, wer in der zweiten Runde dann nicht alle Aufgaben lösen kann, hat gute Chancen, weiter zu kommen. Also, nur Mut!

3. Runde - jetzt wird's gesellig

Im Januar oder Februar des Austragungsjahres der IPHO kommen die etwa 50 Erfolgreichsten der zweiten Runde zu einem einwöchigen Seminar, der Bundesrunde, an einem Forschungszentrum zusammen.

Hier werden unter Klausurbedingungen theoretische und experimentelle Aufgaben gelöst. Daneben gibt es Seminare sowie Exkursionen und es bleibt viel Zeit für einen intensiven Austausch mit Gleichgesinnten - eine verdiente Belohnung für die Mühen der vorigen Runden.

Zu gewinnen gibt es in dieser Runde neben viel Erfahrung und neuen Freunden Praktika, Büchergutscheine, Urkunden und natürlich eine Einladung zu Finalrunde.

3. Runde der PhysikOlympiade am DLR Göttingen © IPhO - IPN

Für besonders junge Schülerinnen und Schüler, die noch keine 17 Jahre alt sind, gibt es mit der Möglichkeit zur parallelen Qualifikation für die European Olympiad of Experimental Science - kurz EOES - ein ganz besonderes Bonbon.

Das Finale in der 4. Runde

Wer es bis hierher geschafft hat, gehört zu den 15 Besten des Auswahlwettbewerbs. Entsprechend hoch sind die Anforderungen in der Finalrunde. Per E-Mail gibt es daher eine intensive Vorbereitung.

Süße Leckereien gehören auch bei der Finalrunde dazu © IPhO - IPN

In dem fünftägigen Auswahlseminar im Frühjahr werden wieder Klausuren mit theoretischem und praktischem Inhalt absolviert. Die Probleme orientieren sich dabei stärker an den Aufgaben des internationalen Wettbewerbs. Zwischen den Klausuren ergeben sich immer wieder Möglichkeiten, mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen und etwas über ihre Arbeit zu erfahren.

Die Finalrunde wird außerdem von einem Gutachter der Studienstiftung des deutschen Volkes begleitet. So winkt für die fünf Erfolgreichsten nicht nur ein Ticket zur Internationalen PhysikOlympiade im Sommer, sondern auch die Aufnahme in die Studienstiftung des Deutschen Volkes. Aber auch für die zehn anderen gibt es attraktive Preise, wie z.B. Praktika oder Geldpreise zu gewinnen.

Unterwegs auf internationalem Parkett - die IPhO

Die Internationale PhysikOlympiade - die IPhO - findet jährlich im Juli in einem der Teilnehmerländer statt - und das seit über  50 Jahren. Aktuell nehmen mehr als 80 Länder regelmäßig an der IPhO teil.

Jedes teilnehmende Land entsendet ein Team aus den besten fünf Schülerinnen und Schülern des nationalen Auswahlwettbewerbs. 

Bei der IPhO treten sie in je einer experimentellen und einer theoretischen Klausur von jeweils fünf Stunden Dauer und mit Inhalten quer durch die Physik an. Am Ende warten Medaillen und viele weitere Auszeichnungen auf die Teilnehmenden.

Neben dem Wettkampf sind das Erfahren anderer Kulturen und der Austausch mit Jugendlichen weltweit aber genau so wichtig. 

Ein Mitglied des deutschen Teams bei der IPhO 2016 in Zürich © IPhO - IPN